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Whiteout: Wenn wir vor lauter Schnee weiß sehen

Von Arne Plica | 15.Dezember 2011

Ob Weihnachten weiß wird, steht dieses Jahr noch in den Sternen, aber es ist sicher, dass Festtags-Schnee die „besinnliche Zeit des Jahres“ für viele Menschen perfekt macht. Und wen wundert’s: Abgesehen davon, dass die weißen Flocken uns heimtückischerweise gelegentlich zu einem unfreiwilligen Abflug verhelfen, besitzt eine Schneebedeckte Winterlandschaft doch einen besonderen Zauber, der uns dabei hilft dem manchmal strapaziösem Alltag zu entfliehen.

© Rita Thielen / PIXELIO

Doch zu viel weiß ist auch nicht gut für uns. Ein interessantes Phänomen, dass beispielhaft zu dieser Aussage passt, ist der sogenannte „Whiteout“, der den frühen Entdeckern im ewigen Eis oftmals zum tragischen Verhängnis wurde. So erfuhr es auch Robert Falcon Scott, dem Briten, der vor 100 Jahren eine Expedition Richtung Südpol anführte und dabei, zusammen mit seinen vier Begleitern, frierend und hungrig den Tod fand. Doch Kälte oder Hunger sind nicht die einzigen Gefahren, die in schneereichen Regionen Schicksale besiegeln können. Gefährlich ist auch das Gefühl der Desorientierung, das auftreten kann, wenn unser Auge weit vor lauter Schnee keine Landmarken mehr erkennen kann.

Wir verlieren dann den Bezug zum Horizont, weil die schneebedeckte Landschaft, die sich vor uns erstreckt, nahtlos in den weißen Himmel übergeht. Neben der Orientierungslosigkeit, können wir auch das Gefühl bekommen, dass wir uns innerhalb eines unendlich großen Leerraumes befinden, weshalb ein anhaltender Whiteout auch zu einer psychischen Belastung  werden kann. Zudem wird der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt, was das Risiko von Fehltritten erhöht und die Fortbewegung erschwert.

Natürlich müssen wir hierzulande, insbesondere in dichter besiedelten Regionen nicht damit rechnen, dass wir einen Whiteout erleben. Aber wer dieses Jahr zum Skifahren in den Wintersport-Urlaub fährt, der sollte mit dem Phänomen vertraut sein. Wenn man plötzlich nur noch weiß sieht, empfiehlt es sich solange zu pausieren, bis sich die eigene Wahrnehmung wieder normalisiert hat. Wer dafür keine Zeit hat, sollte darauf achten, dass jegliche Form der Fortbewegung während eines Whiteout langsam und nach Möglichkeit in einer Gruppe erfolgt. Also: Passen Sie auf sich auf, wenn Sie um Weihnachten herum auf der Piste sind. Fröhliche Festtage und einen guten Rutsch!

Ihr Walter Schmeißer

Quelle(n):

Handelsblatt.de

Topics: Winter, Wissenswertes | Kein Kommentar »

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