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Weshalb uns 2017 ein harter Winter bevorstehen könnte

Von Arne Plica | 5.November 2017

Kürzlich gesehen auf weather.com: In einem interessanten Artikel wird der Einfluss verschiedener Wetterphänome auf die Intensität bevorstehender Winter erläutert.

Ein Indikator ist dabei die sogenannte Nord-Atlantische-Oszilliation (NAO): Diese bezieht sich auf die Heftigkeit europäischer Winter in Abhängigkeit der Konstellationen von Hoch- und Tiefdruckgebieten über dem Antlantik. Ein positives NAO lässt dank ausgeprägter Westwinde auf einen milden Winter hoffen. Ist das NAO hingegen negativ, wie dieses Jahr, werden warme Westwinde blockiert und arktische Kaltluftströme fließen nach Europa.

Ein weiterer Faktor ist die Aktivität von Sonnenflecken. Dabei handelt es sich um strahlungsarme Zonen, die auf dem Himmelskörper durch Störungen im Magnetfeld entstehen. Je höher die Anzahl der Sonnenflecken, desto kältere Winter stehen uns bevor. Der nächste zu erwartende Tiefpunkt wird auf das Jahr 2021 datiert. Wir befinden uns jedoch bereits jetzt in einer Phase abnehmender Aktivität, weshalb von Jahr zu Jahr mehr mit Schnee und Eis gerechnet werden muss.

© Erwin Lorenzen / pixelio.de

Ebenfalls eine Rolle spielen die verschiedenen Arten von stratosphärischen Höhenwinden, die sich im Zeitverlauf zyklisch abwechseln. Dominieren die Westwinde, kommen wir in den Genuss freundlicherer Wetterverhältnisse und insgesamt wärmerer Winter. Haben jedoch die Ostwinde Überhand, was momentan der Fall ist, sind Kaltkluftausbrüche sehr wahrscheinlich.

Unerwartet, aber tatsächlich der Fall: Auch die Jahresaktivität von Hurrikanen, die 2017 rekordverdächtig ausfiel, kann uns eine kalte Wintersaison bescheren. Insgesamt 10 Hurrikane, davon ganze 6 der Kategorie 3, sprechen stark für ein Absinken der Atmosphäre und eine daraus resultierende kalte Hochdrucklage in Europa.

Und auch der hohe Schneebedeckungsgrad der Eurasischen Landmasse kündigt an, dass Schnee und Eis dieses Jahr ausgeprägter vorkommen werden als in vergangenen Wintern. Die vom Schnee reflektierte Sonnenstrahlung generiert nämlich kalte Luftmassen, die über einen langen Zeitraum hinweg bestand haben können. Dies Kaltluft kollidiert in der Regel über Europa mit wärmeren Luftströmen und führt zu starkem Schneefall.

Zusammengefasst stehen für diesen Winter entsprechend alle Zeiger auf „kalt“. Hinzu kommt, dass die Phase abnehmener Sonnenaktivität noch bis 2021 anhalten wird. Noch härtere Winter sind deshalb in den nächsten Jahren durchaus zu erwarten. Zugefrorene Straßen und heftige Kälteeinbrüche bis in den März hinein werden dann wieder zur Norm gehören.

Ihr Walter Schmeißer

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