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Jahrhundertsommer in Hamburg: Ein Resultat der globalen Erwärmung?

Von Arne Plica | 5.August 2018

Wochen und Monate hält es bereits an: Das Super-Hoch mit Regenwahrscheinlichkeiten von Null Prozent und Höchsttemperaturen jenseits der 30 Grad. Anfangs noch willkommene Abwechslung, polarisiert die gegenwärtige Wetterlage das Meinungsspektrum. Manche Hamburger zelebrieren jeden sonnigen Tag als wäre es der erste in diesem Jahr, während andere sich lieber in die eigenen vier Wände zurückziehen – bei Ventilatoren und Klimaanlagen im Dauerbetrieb.

Einig ist man sich jedoch in einem Punkt schon: Einen vergleichbaren Sommer hat Hamburg in Jahrzehnten nicht erlebt.

Auch weltweit werden täglich neue Temperaturrekorde aufgestellt und die damit verbundene extreme Trockenheit fordert ihren Tribut in Form von Waldbränden – und das selbst in nördlicheren Gefilden. Diese ungewöhnliche Häufung extremer Wetterphänomene, so glauben Meteorologen, hat definitiv etwas mit der globalen Erwärmung zu tun.

„Die Anzahl von Hitzerekorden nimmt global massiv zu“, sagt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Heißt das also, dass wir uns langfristig an derartige Höchsttemperaturen gewöhnen müssen? Das kann durchaus sein: In 30 Jahren könnte ein Sommer, wie wir ihn momentan erleben, zu etwas vollkommen Normalem geworden sein.

© Joerg Trampert / pixelio.de

Das zeichnet sich auch insofern ab, als dass extreme Wetterverhältnisse im Deutschland der vergangenen Jahre immer häufiger vorkommen. Seit der Industriellen Revolution verzeichnen Wetterexperten ein konstantes Anwachsen der durchschnittlichen Temperaturen um 1,4 Grad. Das Eintreffen starker Hochdruckgebiete sorgt nun dafür, dass die ohnehin schon gesteigerten Ausgangswerte aufs Neue ansteigen, weshalb wir auch in gemäßigteren Wetterlagen zunehmend ins Schwitzen geraten.

Meteorologen erklären die Rekordhitze der letzten Wochen dadurch, dass Temperaturanstiege im Zuge der globalen Erwärmung zu Veränderungen der Jetstreams führen. Diese muss man sich als atmosphärische Windkanäle vorstellen, die aus luftiger Höhe maßgeblich Einfluss auf die Wetterlage in nördlichen Erdregionen ausüben können. Die „Blockade“ dieser Jetstreams führt gegenwärtig aller Wahrscheinlichkeit nach zu wettertechnischen Extrembedingungen.

Seit Anbeginn des Industriezeitalters häuft sich dieses Wetterphänomen. Konkret wird es heute 70 Prozent häufiger als damals beobachtet. Als Ursache nennen Klimaforscher, die durch zunehmende Freisetzung von Kohlendioxid hervorgerufene globale Erwärmung. Es handelt sich also um ein von Menschenhand hervorgerufenes Problem.

Was wir in Hamburg dieser Tage erleben ist also sehr wahrscheinlich ein Ergebnis des weltweiten Klimawandels. Natürlich gibt es dafür, dass kommende Sommer durch die Bank weg entsprechend extrem ausfallen, keine Garantie. Trotzdem kann man wohl sagen, dass sich ein übergreifender Trend abzeichnet.

Ihr Walter Schmeißer

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