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Mildes Wetter im Januar: Sind richtige Winter Schnee von gestern?

Von Arne Plica | 15.Januar 2012

Wer aus dem Fenster blickt, kommt momentan in manchen Teilen Deutschlands schon ins Stutzen. Welche Jahreszeit war nochmal gerade? Herbst? Frühling? Doch nein, ein Blick auf den Kalender offenbart die Wahrheit: Wir stecken mitten im tiefsten Winter. Kann das denn stimmen? Wo bitte sind Schnee und frostige Temperaturen? Ist der Winter heute nicht mehr das, was er einmal war?

Gerade in Zeiten, in denen die globale Erwärmung ein heißdiskutiertes Thema ist, liegt es intuitiv sehr nahe die Gefahr eines „echten“ Winters kleinzureden. Bevor an dieser Stelle jedoch voreilige Schlüsse gezogen werden, lohnt es sich mal zu horchen, was die Experten sagen: „Temperaturen über zehn Grad sind im Januar nicht gerade die Regel“, äußert sich der Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst zu der aktuellen Klimasituation. „Aber 2007 war’s auch schon so mild und blieb den ganzen Januar so.“

Wie wir alle wissen, kam es im vergangenen Jahr, 2010, dann wieder zu einem echten Jahrhundertwinter mit allem Drum und Dran. Kräftiger Schneefall und eisige Temperaturen führten vielerorts in Deutschland zu Unfällen und das nicht zuletzt, weil das Streusalz im Zuge zahlreicher Winterdienst-Einsätze zur Mangelware geworden war. Solche Tatsachen lassen sich schnell vergessen, wenn der morgendliche Blick aus dem heimischen Fenster Tag für Tag auf sonnenbeschienenes Grün fällt.

Wer den Winter 2010 nun als Ausnahme abtun will, der geht ein Risiko ein, denn langfristig kam es auch in den milderen Wetterperioden der vergangenen Jahrzehnte immer wieder zu radikalen Brüchen mit der allgemein wahrgenommenen Tendenz zu mildem Klima. Dies beweist die Statistik der Temperaturmittelwerte für die vergangenen Januare in Deutschland.

© Rainer Lippert / Wikipedia (zum Vergrößern anklicken)

Hier wird nun deutlich, dass es im letzten Jahrhundert in aller Regelmäßigkeit Spitzen hoher und tiefer Temperaturen gegeben hat und vor allem, dass die Natur des Wetters unberechenbar ist. Zwar suggerieren die rote und die grüne Linie, die die Temperaturentwicklung in Deutschland annähernd darstellen, einen relativ kontinuierlichen Verlauf, doch die tatsächlichen Temperaturmittelwerte springen von Jahr zu Jahr auf unberechenbare Weise vom Positiven ins Negative. Doch selbst die geglätteten Temperaturverläufe sind im Zuge der Erhebung bestenfalls nur mittelfristig tendenziell angestiegen oder gesunken, sondern unterliegen ebenfalls einem regelmäßigen Auf und Ab.

Wer also glaubt, dass 2011/2012 der Ausgangspunkt für eine Reihe von Jahren ist, in denen uns milde Winter beschert sind, mag in der Tat Recht haben, kann sich jedoch auch schmerzlich verkalkulieren. Insbesondere, wenn berücksichtigt wird, dass die Statistik, die oben zu sehen ist, für die angegebenen Jahre nur Temperaturmittelwerte anzeigt. Es handelt sich also lediglich um Durchschnittswerte für ganz Deutschland. In einzelnen Regionen der Bunderepublik kann es dementsprechend wärmer, aber auch spürbar kälter gewesen sein, als die Grafik annehmen lässt.

Dieser Beitrag soll Sie vor der Fehlinterpretation von anhaltenden Diskussionen über den Klimawandel bewahren. Die Faktenlage zeigt eindeutig, dass sich keine Verallgemeinerungen, erst Recht nicht auf Basis eines milden Winters,  für den Winter im kommenden Jahr, oder gar die des kommenden Jahrzehnts, treffen lassen. Das Klima ist nach wie vor unberechenbar und schon der Winter 2012/2013 kann wieder ganz anders verlaufen, als der vergangene. Mit den Winterdienst-Services von WSG sind Sie jedoch auf jede Eventualität vorbereitet und können sich optional vertraglich absichern. Falls in der jeweiligen Winterperiode eine festgelegte Mindestanzahl von Einsätzen nicht erreicht wird, bekommen Sie bei einigen unserer Preismodelle Geld zurück. Eine faire Lösung also, bei der Sie sich keine Gedanken darüber machen müssen, ob es morgen schneit oder nicht.

Ihr Walter Schmeißer

Quelle(n):
Focus.de

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